Frau „krambeutel“ heißt im wirklichen Leben Stefanie Ramb und näht wunderbare Taschen, Beutel, Etuis und andere praktische Dinge aus LKW-Plane, aber auch aus Leder. Außerdem arbeitet sie als Regieassistentin für die Abteilung Hörspiel und Medienkunst beim Bayerischen Rundfunk.
Doch der Reihe nach: Stefanie ist gelernte Modeschneiderin. Bei einem namhaften Münchner Hersteller von hochwertiger Ski- und Sportbekleidung hat sie ihr Handwerk von der Pike auf gelernt. Modeschneiderei ist die industrielle Variante der Maßschneiderei, betont Stefanie, für jeden Arbeitsschritt gibt es eine Maschine, es muss stets präzise, effizient und genau gearbeitet werden. In der Ausbildung begann Stefanie, aus den blauen Schwedenmöbelhaustüten Taschen und Geldbörsen zu nähen und verschenkte die ungewöhnlichen Accessoires an ihre Freunde. Um einer guten Freundin für einen langen Uni-Tag eine stabile Tasche zu nähen, musste allerdings ein anderes Material her. Die blaue Schwedenplastik hielt den vielen Fachbüchern nicht stand, und Stefanie verarbeitete erstmals LKW-Plane, die Geburtsstunde des „krambeutel“.
In der ersten Zeit konkurrierte „krambeutel“ zunächst mit Stefanies anderen Projekten. „Ich musste etwas fürs Hirnkastl tun“,und so studierte Stefanie Theaterwissenschaft und begann als Regieassistentin beim BR. Genäht wurde aber weiter und man konnte die stetig wachsende Produktpalette auf ihrer Website, im Onlineshop mit Blog kaufen. Seit Januar 2013 ist „krambeutel“ im „siebenmachen“ Atelierladen in München, den Stefanie zusammen mit anderen Münchner Gestalterinnen betreibt, vertreten, und genießt immer mehr Aufmerksamkeit.
„krambeutel“ ist und bleibt eine One-Woman-Show, Stefanie macht alles selbst, Design, Einkauf, Website, Zuschnitt, Vertrieb. Sie legt großen Wert auf persönlichen Kontakt. Bei der Frage nach Unterstützung zieht Stefanie ein wenig die Nase kraus, „ja Hilfe kann ich mir vorstellen, so vielleicht beim Zuschnitt oder der Buchhaltung, aber an die Nähmaschine……?, Nein!“ Das kann und will sich Stefanie lieber nicht vorstellen. Die Nähmaschine ist ihr Revier.
Stefanie Ramb ist keine Vertreterin der Gattung, ach ich näh was Hübsches und verkauf es bei dawanda. Geprägt durch ihre fundierte handwerkliche Ausbildung bietet sie Maßanfertigung vom Feinsten. Gute Verarbeitung, beste Qualität und die Nachhaltigkeit ihrer Produkte sind ihr ein großes und wichtiges Anliegen. Stefanie hat ein geschultes Auge für Details, liebt Gradlinigkeit und mag keinen Schnickschnack. Ihre Taschen sind Begleiter für das Leben, keine kurzlebigen Modetrends. Sie gibt im Übrigen eine lebenslange Garantie auf die Nähte ihrer Taschen.
Oft wundert sie sich über die teilweise sehr schlechte Qualität auf dem überschwemmten Markt der kreativen Laien. „Die wenigsten haben eine Ausbildung absolviert oder das handwerkliche Geschick, kreative Ideen auch qualitativ hochwertig umzusetzen“, bemängelt Stefanie.
Ihre Lieblingskundin ist ihre Schwester, „da weiß ich, wie ich sie glücklich machen kann“ Aber auch alle anderen Kunden machen Stefanie Ramb alias Frau „krambeutel“ glücklich. Agenturen bestellen Geschenke für ausgesuchte Kunden, vegane Restaurants Kellnertaschen aus LKW-Plane, Künstler Umhängetaschen mit Firmenlogo und hohem Wiedererkennungswert und alle anderen wünschen sich Taschen, Beutel und Etuis nach Maß, mit einzigartigen, individuellen Extras, der besonderen Farbe, der funktionellen Form, der hochwertigen Verarbeitung. Alles, was eine Wunschtasche so schön wie praktisch, so nützlich wie kleidsam, aber auch so einzigartig macht, eine Begleitung fürs Leben eben.
Dagmar Martin und Simone Naumann
Gefällt mir sehr gut… 🙂
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