Traditionen und modernes Handwerk

 

Leonhardifahrt Teil 3

 Der frühe Vogel fängt nicht nur den Wurm sondern steht auch mal ab 7:00 Uhr im Stall. In Fischhausen auf dem Langerbauer-Hof der Familien Widmann herrscht schon sehr früh reges Treiben. Freunde, Kollegen und Familien sind gekommen, um beim Schmücken der Pferde zu helfen. Sie selbst alle schon in feiner Tracht, mit passenden Stiefeln und Hüten.  Die drei Pferdedamen werden gemeinsam mit einem Hengst vom Nachbarhof vor den Wagen gespannt. Santiago, der Hengst im Stall wird von Veronika Widmann geritten.Das Zäumen und Schmücken der Pferde geht routiniert vonstatten, da sitzt jeder Handgriff. Pünktlich stehen die Pferde auf dem Hof zum Einspannen. „Los geht’s!“. Der Klang der Pferdehufe und Glocken begleiteten unsere Fahrt nach Schliersee zum Treffpunkt mit den Handwerkern.

 

Die Leonhardifahrt ist eine Prozession zu Pferde und findet jedes Jahr um den 6. November, dem Gedenktag des Heiligen Leonhard, am Schliersee und in vielen anderen Teilen Bayerns und Österreichs statt. Es ist ein sehr umfangreicher Festumzug, und bereits viele Wochen vorher planen die Organisatoren diesen Tag, an dem sich über 60 Wagen an der gemeinsamen Fahrt von Schliersee nach Fischbach beteiligen. Wie auch der Wagen der Bauhandwerker, an dem sich heute traditionell Zimmerer, Schreiner, Architekten, Elektromeister, Malermeister zusammenfinden. Es ist eine alte Tradition, dass Sie den heutige Tag gemeinsam begehen und in ihrem Wagen die Fahrt nach Fischhausen antreten. Mit im Wagen sitzen Manfred Reckersdrees von Holzbau-Reckersdrees, der Malermeister Bernhard Haslinger, der Elektrikermeister Klaus Walleitner, Michael und Christian Pötzinger von Stadtler-Bau, Hans Rieder von Dionys Rieder Raumgestalter, Harry Huber von Schliersee-Trockenbau, der Architekt Johannes Wegmann von Architekt Wegmann, Markus Leitner von der Zimmerei Leitner, Peter Wimmer von Wandkunst Wimmer und der Schreinermeister Georg Wichtelhuber.

Pünktlich um 9:00 Uhr startete der Festzug aus wunderbar geschmückten Stuten, Hengsten nach Fischhausen. Mit dabei sind auch einige Ponys. Viele Fußgänger, Touristen, Freunde und Familie begleiteten den Zug. Die Fotografin natürlich auch und sie war glücklich über jeden Stopp, den der Zug einlegen musste, um das gesamte Geschehen fotografisch festzuhalten. In Fischhausen versammelten sich alle Wagen und Reiter auf der Großen Wiese hinter der St. Leonhard-Kirche Fischhausen. Zeit für Gespräche, Kollegen und Familientreff bis zum Gottesdienst. Im Anschluss ging es wieder auf den Wagen. 60 Gespanne umkreisten noch einmal die Kirche, um dann vor der Kirche gesegnet zu werden. Ein eindrucksvolles Bild für Zuschauer und Touristen. Für die vielen Gäste ging der Tag hier zu Ende. Die Bauhandwerker beendeten diesen besonderen Tag wie er begonnen hatte, gemeinsam, allerdings wie es sich gehört im Wirtshaus, im Gasthof des Wasmeier Museums in Schliersee.

 

Was haben alte Traditionen mit modernem Business zu tun – Leonhardifahrt Teil 1

Kosmetik vom Feinsten … Leonhardifahrt Teil 2